Herz bleib offen

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Bist du manchmal zurückhaltend oder reserviert gegenüber Menschen, die dich einmal kritisiert, verletzt oder gar beleidigt haben? Bist du manchmal nicht du selbst, um ja keine Ablehnung zu erfahren? Fühlt sich dabei dein Körper oder besonders dein Brustkorb eng und schwer an? Möchtest du weiterhin so leben und das spüren?

Als Kind waren wir bis zu einem gewissen Alter offen gegenüber allem und jedem. Da gab es kein Schubladendenken, keine Grenzen,  keine Vorurteile und keine Bewertungen. Wir empfanden unglaubliche Freude im gegenwärtigen Moment – wir liebten, lebten, lachten. Wir liefen mit einem offenen und großzügigen Herzen herum. Bis es einmal verletzt wurde. Das verstörte uns erstmals und wollten wir nicht wahr haben. Wir machten wieder auf. Bis das nächste Erlebnis unser Herz erschütterte und das nächste und nächste. Das mussten keine dramatischen Erfahrungen gewesen sein. Oft reichte einfach das Gefühl der Ablehnung, des „nicht-richtig-seins“, des „nicht-gut-genug-seins“, das unser kleines, zartes Herz bis auf die Grundfeste erschütterte. Wir zogen uns zurück, indem wir unser Herz immer öfter verschlossen, wie ein Ventil, das man nach Bedarf auf und zu macht. Das haben wir so oft wiederholt, dass wir diesen Mechanismus verinnerlicht haben. So reagieren wir automatisch körperlich auf unbewusster Ebene bereits beim Anblick einer bestimmten Person, die uns zuwider ist oder auf eine uns vertraute Situation, die wir negativ in Erinnerung haben. Was macht unser Herz? Es verschließt sich zwangsläufig.

Wir leben in dem Glauben unser Herz zu verschließen sei die einzig wahre und sichere Option. Doch nur weil wir nicht wissen, wie sich ein offenes Herz anfühlt. Wüssten wir das, würden wir wohl alles daran setzen unser Herz offen zu halten. Wir würden frei sein, von allem und jedem, weil wissentlich jegliches unbehagliches Gefühl wieder von dannen ziehen würde. Das Chi, was nichts anderes bedeutet als Lebensenergie, würde ungehindert in uns hindurchfließen können. Die Energie könnte sich nicht mehr anstauen und sich in unserem Herzzentrum kanalisieren. Sie würde frei durch unseren Körper gleiten, wie eine Welle. Doch wie stelle ich es an, mit offen Herzen durchs Leben zu laufen?

Ich habe 3 Tipps für dich, die du sofort anwenden und umsetzen kannst:

  1. Lass all deine Gefühle zu! Gerade wenn ein ungutes Gefühl hochzukommen scheint, versuchen wir es runterzudrücken oder wegzumachen, weil wir den Druck oder die Enge, meistens im Brustbereich, nicht spüren wollen. Wegmachen oder Runterdrücken hat zur Folge, dass sich die Energie anstaut. Über kurz oder lang entstehen Blockaden auf mentaler und körperlicher Ebene. Mit offenen Herzen durchs Leben zu gehen bedeutet jedes Gefühl zu spüren, auch wenn es sich momentan nicht gut anfühlt. Indem ich meine Aufmerksamkeit nach innen lenke und das Gefühl wahrnehme bzw. beobachte, erlaube ich dem Gefühl da zu sein. Fühle was da ist, dann kann es auch wieder gehen. Alles in dir wartet auf deine Annahme und deine Liebe.
  1. Habe Vertrauen ins Leben! Wer ständig alles und jeden kontrollieren möchte, wird von der Angst geleitet, nicht von der Liebe. Zu Vertrauen bedeutet Dinge loszulassen, damit sie ihren Lauf nehmen können. Das betrifft vor allem Zeiten der Unsicherheit, wenn man nicht mehr weiter weiß und glaubt im Nebel zu stehen. Der Verstand sucht zweifelhaft nach einem Ausweg und verliert sich im ständigen Tun, doch die Lösung liegt ganz nah, nämlich in unserem Herzen – dieses kennt den Weg. Im Gegensatz zum Verstand ist die Stimme deines Herzens viel leiser. Du hörst es, indem du still wirst und in dich gehst.
  1. Gönne dir täglich 20-30 Minuten der Stille! Wir sind Meister im Ablenken geworden. Warum? Weil wir uns durch den ständigen Lärmpegel nicht mit unseren Gedanken und Gefühlen auseinander setzen müssen. Glauben wir zumindest … Doch es wird der Zeitpunkt kommen, wo wir gezwungen werden hinzusehen – ob wir wollen oder nicht. Zeiten der Stille ermöglichen es dir deine Schöpfungen zu erkennen und zu bejahen. Ja auch deine verurteilenden, zweifelhaften, ängstlichen, wütenden Gedanken und Gefühle sind dein Produkt, also deine Schöpfung, und wollen angenommen werden. Nur dann können sie wieder gehen. Am besten nimmst du dir morgens und abends Zeit in dich zu gehen.

Mach es dir zum Ziel mit offenen Herzen durchs Leben zu gehen. Das schaffst du in einem Zustand absoluter Bewusstheit. Dann erkennst du die Signale deines Körpers. Wenn sich dein Brustkorb verengt, verschließt du dein Herz, wenn er sich weitet, dann öffnet sich dein Herz. Letzteres bringt dir nicht nur eine unglaubliche Freiheit, sondern auch tiefe Freude, Gelassenheit, Leichtigkeit, Gesundheit und vor allem Liebe. Sei deinem Herzen treu!