MENSCHEN KOMMEN & GEHEN

Kennst du dieses Gefühl, wenn du dich einem einst nahestehenden Menschen mehr und mehr entfremdest? Ihr habt nur noch wenig miteinander gemeinsam. Man trifft sich nur mehr gelegentlich und verliert sich immer häufiger aus den Augen. Es tut weh und fühlt sich schwer an. Wie sollst du bloß damit umgehen?

Mit großer Wahrscheinlichkeit hat der eine oder andere mehr als nur einmal einen guten Freund verloren. Zuerst war mal unzertrennlich. Man konnte über alles reden. Daher verbrachte man auch viel Zeit miteinander. Diese Freundschaft schien unerschütterlich zu sein. Bis sich langsam etwas veränderte. Schleichend über die Zeit hinweg bemerkte man, wie sich die Geister voneinander schieden. Man war immer häufiger anderer Meinung, weil man die Welt langsam aber stetig von einer anderen Perspektive aus sah, die der andere nicht erkannte, geschweige denn verstand. Dann war der Bruch auf einmal da, auch wenn man es nicht wirklich wahrhaben wollte. Man fragt sich gedanklich: „Wie konnte es nur soweit kommen?“

Ich selbst hatte in meinem Leben zahlreiche Erfahrungen dieser Art machen dürfen. Doch dazumal hatten mich solche Ereignisse ziemlich aus der Bahn geworfen, weil ich einfach nicht damit umgehen konnte. Es fühlte sich an, also würde man mir ein Messer ins Herz rammen. Es waren schmerzvolle Erfahrungen, die mein Leben prägten. Doch mittlerweile erkenne ich die positive Absicht dahinter und verstehe warum Herzensmenschen oft aus unserem Leben gehen. Mögen meine Erkenntnisse auch dir weiterhelfen, damit du gewisse Erfahrungen mit mehr Leichtigkeit und Gelassenheit annehmen kannst.

Warum verabschieden sich Menschen aus unserem Leben?

Es ist so einfach, wie simpel, das heißt aber noch lange nicht, dass es auch unser Herz versteht. Wir Menschen harmonieren miteinander, weil wir auf der gleichen Welle schwingen. Das heißt nichts anderes, dass wir auf derselben Frequenz sind – etwas verbindet uns miteinander. Meistens sind das dieselben oder ähnlichen Interessen. Wenn wir uns weiterentwickeln, indem wir etwas Neues dazulernen, einen neuen Weg einschlagen, oder einen anderen Blick auf die Welt bekommen, dann hat das nicht nur Auswirkungen auf uns, sondern beeinflusst auch unser Umfeld. Folglich verändern wir uns, weil sich etwas in uns ändert. Das kann zur Folge haben, dass wir mit unserem Herzensmenschen nicht mehr auf einer Welle schwingen, weil sich die Frequenz verändert hat.

Was heißt das genau?

Zwei Menschen waren früher in Synergie, weil sie sich ständig über alles und jeden beschwert und lustig gemacht haben – das war das Kernstück ihrer Freundschaft und sie haben dadurch prächtig miteinander harmoniert. Jetzt hat der eine Mensch jedoch sein Verhalten geändert, indem er das Verurteilen, Beschimpfen und Schlechtmachen aufgehört hat. Der andere ist jedoch in seinem alten Verhalten geblieben. Das neue Verhalten seines Freundes ist ihm suspekt. Die Beziehung zueinander fühlt sich nicht mehr so stimmig an. Er fühlt sich weniger gehört und verstanden. Die Verbindung löst sich langsam. Der Draht zueinander könnte wieder gestärkt werden, wenn der eine mit dem anderem mitziehen würde. Doch meistens ist das nicht der Fall, weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist und viel lieber das tut, was er schon immer getan hat. Die Freundschaft zerbröckelt allmählich. Entweder man driftet komplett voneinander ab, oder sie bleibt oberflächlich. Oder aber, man akzeptiert den Status Quo so wie er ist, indem man die Vergangenheit loslässt. Das gelingt aber meistens sehr wenig Menschen. Und genau das ist dann der Punkt wo diese Menschen anfangen zu leiden, weil sie stets der Vergangenheit nachweinen.

Wachstum bewirkt Veränderung

Wenn sich die Beziehung zu so genannten Herzensmenschen also ändert, oder diese Menschen langsam oder plötzlich aus unserem Leben verschwinden, dann hat das nicht mit uns als Mensch zu tun. Das ist ein natürlicher Prozess, der bei Wachstum passieren kann. Niemand ist davor gefeit. Es ist wichtig sich bewusst zu machen, dass unser neues Verhalten auf Widerstand stößt, nicht unsere Person. Nicht wir als Mensch werden abgelehnt, sondern unser neues Verhalten. Wenn wir das verstanden haben, dann können uns solche Ereignisse nicht mehr verletzen, weil wir wissen, dass wir auch heute so gut sind, wie wir sind.

Die Magie des Augenblicks

Eine besondere Erkenntnis hat meine innere Haltung spürbar verändert und zwar: den gegenwärtigen Moment mit jedem Menschen voll und ganz auszukosten. Das bedeutet nicht in die Vergangenheit zurückzublicken wie es einmal war, oder in die Zukunft zu schauen, wie es sein wird, sondern das Hier und Jetzt zu lieben und zu leben. Es ist unbedeutend, wie sich die Beziehung in der Zukunft entwickeln wird. Es ist jetzt von Bedeutung, wie ich diesen kostbaren Moment mit dieser Person verbringe. Denn ich weiß nie, ob und wann ich wieder die Chance erhalten werde, mit dieser Person Zeit zu verbringen. Doch was ich weiß ist den jetzigen Moment mit voller Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Liebe zu leben – mit dem Menschen, der gerade bei mir ist. Und wenn wir das von Moment zu Moment tun, dann gibt es keine Erwartungshaltung und keine Bedingung mehr, somit ist auch keine Enttäuschung mehr vorprogrammiert. Weil ich wertschätze und lebe, was jetzt ist. Und somit können wir auch annehmen, wenn Menschen gehen, weil es nichts mit uns zu tun hat, sondern das einfach der Lauf der Dinge ist. Gleichzeitig öffnen wir uns auch für den Moment, wenn diese Menschen wieder zu uns finden sollten.

Eure Bianca – Happiness ist eine Entscheidung